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  • : Erlebnisse unterwegs :-)
  • : Dies soll vorwiegend ein Reisetagebuch werden, mit den ErFAHRungen in aller Welt mit meinem W123!
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Der Fahrer

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  • Ich bin ein lebenslustiger Mensch, der einfach nur die Welt entdecken will...das Leben ist viel zu kurz!!Ich arbeite bei der REWE Touristik als Reiseleiter und hab so die Möglichkeit ausserhalb des Sommers lange Urlaub zu nehmen für die Reisen :)
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8. März 2010 1 08 /03 /März /2010 13:22

Ich machte tatsächlich ernst heute. Nach 10 Tagen Sukuta sollte es weiter gehen. Eigentlich wollte ich früh los, aber ich war hier schon so festgesessen, dass sich das natürlich auch erledigte. Wir machten noch Fotos gegenseitig von den Fahrzeugen und den Besatzungen, dann erstmal noch ne Cola und und und… so saßen wir noch rum, bis es 12 war. Dann kam Jo um die Ecke und ich bestellte tatsächlich die Endrechnung. Um ehrlich zu sein, hab ich mir tatsächlich überlegt, noch eine Nacht zu bleiben. Aber ich muss nun wirklich weiter, wenn ich noch was vom Fluss haben will, ohne in Stress zu geraten. Und über die Süduferstraße hab ich auch noch nix Gutes gehört.


So kam es, dass ich um 12.30 Uhr vom Hof rollte. Das Tor schloss sich erst endgültig zum letzten Mal. Ich kam nicht wieder zurück, auch wenn Lena noch meinte, ich würde eh nur eine Runde um den Block drehen. Den obligatorischen Aufkleber hab ich natürlich noch vor der Abfahrt auf den Daimler geklebt.


So ging es hinaus, das erste Mal fahren ohne Sandra, Markus allein in Westafrika. Wird riesiger Termitenhuegel Ostgambiaschon gut gehen. Komisches Gefühl war es trotzdem, so einen verwaisten Beifahrersitz neben mir vorzufinden, keine Unterhaltung mehr, nur noch Selbstgespräche. So ging es raus nach Brikama, wo ich noch unfreiwillig eine Runde drehte, weil ein Wegweiser auf halb acht hing. Doch dann folgte ich der Himmelsrichtung, die irrt sich nicht. Ich merkte schon bald, dass ich mein eigentliches Ziel, Georgetown, wohl heute nicht erreichen werde. Viel zu viele Kontrollen und Checkpoints. Die Landschaft war fantastisch, es wurde grüner und vor allem viel dünner besiedelt. Riesige Termitenhügel säumten die Straße.


Das Ende der Teerstraße war bald erreicht, doch die Trasse war, wie Jo mir schon sagte, fertig und da fuhr es sich herrlich drauf. Bis zu 70 km/h waren jederzeit drin, teilweise auch mehr, mit entsprechender Staubwolke hintendran. Ich gabelte unterwegs noch einen Policeofficer auf, der in sein Dorf wollte, von einem Checkpoint aus. Insgesamt waren die Checkpoints recht problemlos. Immer korrekt, freundlich und keiner wollte was. Die Bevölkerung in den Dörfern machte auf mich auch einen anderen Eindruck, eher freundlich als fordernd. Kein Vergleich zu dem Zoo in Barra am Hafen… Viele winkten mir einfach zu und freuten sich. Dann gabelte ich an einem weiteren Checkpoint noch ne Frau auf, die ins Hospital wollte. Ich kam mir langsam vor, wie ein verdammtes Buschtaxi. Aber nun hab ich ein Platz frei und das kommt bei den Bullen immer gut an… Dann kam mir auf einmal ein roter Truck entgegen. Ich meinte aus der Ferne auch ein deutsches Nummernschild zu sehen. Tatsächlich… Rotel Tours. Die waren für heute schon angekündigt in der Sukuta Lodge. Diese Möchtegern-Overlander, die in 20 Tagen durch Westafrika heizen, nur um eine Sehenswürdigkeit nach der anderen abzuklappern. Und das noch zu überteuerten Preisen. Also ich halt davon nix…


Ich entschied mich dann unterwegs, ins Tendaba Camp zu fahren. Auch da sollen Flussfahrten auf dem Gambia möglich sein und laut Jo’s Erzählungen war Robert dort gewesen. Recht teuer anscheinend zum Campen, aber dann gönn ich mir halt ein Häuschen oder so. Das Camp sollte ca 5 km abseits der Hauptstraße liegen, fragt sich dann nur, wo der Abzweig ist. Denn Ortsschilder gibt es hier einfach nicht und du hast nie ne Ahnung, durch welches elende Kaff du grade bretterst. Es kam wieder ein Checkpoint, der fragte mich, wohin ich wolle, ich sage Tendaba und er zeigte mir den Abzweig. Grad nur um die Ecke, am Mangobaum links. Na also. Das Camp war dann sogar ausgeschildert und ich kam bald darauf an.


Ich fuhr rein und wurde gleich freundlich begrüßt. Ob ich aus Deutschland käme, waaas?? Alles mit dem Auto??? Wie lange dauert das?? Wieviele Kilometer sind das?? Insgesamt ganz amüsant. Ich suchte die Rezeption und erfragte die Preise. Ich entschied mich für die billigste Hauslösung. War ok, mit Dusche und allem drum und dran. War sogar etwas günstiger als Camping. Versteh wer will… c’est l’Afrique!


Ich holte meine Sachen aus dem Auto, inklusive Bordküche, denn ich wollte nicht im Restaurant essen. Wird mir sonst zu teuer. Jetzt gehen die Übernachtungen ja nicht mehr durch zwei… Selbstversorgung angesagt. Es sollte Nudeln mit Tomaten-Thunfischsoße geben. Aber erst später… es war noch heißer als in Sukuta. Erstmal ein kühles Bier… ich schnappte mir meinen Reiseführer, meine Karte und an der Bar ein kühles „Julbrew“. Dann traf ich da wieder den Typ, der mich schon ansprach wegen Ausflügen auf dem Fluss. Den schnappte ich mir ebenfalls. Ich fragte ihn über die Strecke aus, bis runter nach Basse Santa Su und er meinte, die Straße würde sogar noch besser. Hm, mal sehen… Dann die Flussfahrten. Hippos gibt’s keine, aber Krokodile wären zu sehen. Mal schauen wann ich morgen mitfahren könne. Na gut…


Dann hockte ich mich zu den beiden Toubabs, die da auch noch am Bierchen saßen. Die baten mir vorhin schon einen Sitz an. Es stellte sich im Lauf der Unterhaltung heraus, dass die beiden für eine niederländische Baufirma arbeiten, hier in Gambia und dass eben die die Straße neu bauen. Auch das Stück Senegal-Barra stammt von den Herren. War eine interessante Unterhaltung… Mike gab mir noch seine Telefonnummer. Ich erzählte ihm von meinem Problem mit der Klimaanlage und er meinte, er hätte da einen Elektriker an der Hand, der würde das bestimmt richten. Einfach anrufen, wenn ich in Soma bin und er wird danach schauen. Sehr fein. Vielleicht läuft die ja dann endlich mal… Zudem meinten die beiden noch, Tendaba wäre scheisse, ich solle schaun, dass ich nach Georgetown käme. Wär auch kein Problem, ein Stück Straße hätten sie schon fertig und der Rest wäre auch passabel. Dafür entschied ich mich. Georgetown=lohnenswerter plus eine eventuell dann funktionierende Klima. Gute Aussichten.


Ich verkroch mich dann in mein Zimmer, kochte meine Nudeln und zockte noch Backgammon. Komischer Abend so ohne Sandra… So allein in dem großen Zimmer. In Sukuta hatt ich ja noch Andi und Lena aber nun… naja, gewöhn ich mich sicher auch dran. Ist aber trotzdem hart…


Morgen werde ich denen einfach erzählen, dass ich mich im Datum geirrt hätte wegen meinem Passavant. Ich müsste morgen schon raus aus Gambia. Das müsste funktionieren, denn kränken wollte ich hier keinen, alle sehr nett hier. Und so werden dann alle zufrieden sein.


Rkm 7727 / 366 589

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